Am 8. Mai erinnerte der Deutsche Bundestag mit einer bewegenden Gedenkstunde an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor genau 80 Jahren. Gemeinsam wurde der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht und erneut daran erinnert, dass Frieden und Freiheit in Europa keine Selbstverständlichkeit sind, sondern jeden Tag aufs Neue verteidigt werden müssen.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner eröffnete die Gedenkstunde mit eindringlichen Worten. Sie rief dazu auf, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten und daraus Verantwortung für das heutige Handeln zu ziehen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnerte in seiner Rede an das unsägliche Leid, das von Deutschland ausging, und betonte die Pflicht, unsere Demokratie zu schützen und wehrhaft gegen neue Bedrohungen zu machen. Besonders berührend waren die Lesungen junger Menschen aus Tagebüchern und Briefen von Zeitzeugen – sie machten das Unvorstellbare greifbar und zeigten, wie wichtig das Erinnern auch für kommende Generationen ist. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Blechbläserquintett der Universität der Künste Berlin.
Vor dem Hintergrund aktueller weltpolitischer Entwicklungen – insbesondere des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – erhielt die Gedenkstunde in diesem Jahr eine besondere politische Dimension. Sie war nicht nur Rückblick, sondern auch Mahnung, die freiheitliche Ordnung Europas zu verteidigen und Solidarität mit denjenigen zu zeigen, die heute erneut unter Krieg und Gewalt leiden.