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100 Jahre Frauenwahlrecht

Am Donnerstag fand im Deutschen Bundestag eine Feierstunde anlässlich des 100. Jahrestages der Einführung des Frauenwahlrechts statt.

Am 12. November 1918 verkündet der Rat der Volksbeauftragten in seinem Aufruf „An das deutsche Volk“: „Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht auf Grund des proportionalen Wahlsystems für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen.“ Damit erlangt das Wahlrecht für Frauen in Deutschland erstmals Gesetzeskraft. Die Verkündung des Frauenwahlrechts durch die am 10. November aus der Revolution hervorgegangene Regierung aus Mehrheits und Unabhängigen Sozialdemokraten bedeutet die Erfüllung einer Forderung, für die Frauenrechtlerinnen viele Jahre lang vergeblich gekämpft hatten.

Von den insgesamt 421 Sitzen der auf Grundlage des neuen demokratischen Wahlrechts gewählten Nationalversammlung werden zunächst 36, später 41 Sitze von weiblichen Abgeordneten besetzt. Zu den Parlamentarierinnen der ersten Stunde gehören unter anderem Gertrud Bäumer und Marie-Elisabeth Lüders von der DDP, Marie Juchacz von der SPD, Luise Zietz von der USPD sowie Hedwig Dransfeld von der Zentrumspartei. Von 1919 bis 1933 sind insgesamt 111 Frauen und 1677 Männer Mitglied des Reichstages, was einem Frauenanteil von durchschnittlich 6,2 Prozent entspricht. In der Nachkriegszeit steigt der Anteil der Frauen unter den Abgeordneten des Deutschen Bundestages von 6,8 Prozent in der 1. Wahlperiode (1949-1953) auf 36,5 Prozent in der 18. Wahlperiode (2013-2017). Derzeit liegt er bei 30,9 Prozent.

Seit der Einführung des Frauenwahlrechts haben wir viel für Frauen erreicht: Gleichberechtigung im Grundgesetz, Mutterschutz, Anrechnung von Kindererziehungszeiten in der Rente, Quote für Frauen in Aufsichtsräten – um nur einige Erfolge zu nennen. Heute gestalten Frauen aktiv unsere Gesellschaft. Frauen sind auf allen politischen Ebenen aktiv. Wir haben eine Bundeskanzlerin und eine Parteivorsitzende. Davon hätte vor 100 Jahren kaum jemand zu träumen gewagt.