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Der ÖPNV muss attraktiver werden!

Auf Antrag der FDP Fraktion fand am vergangenen Donnertag eine aktuelle Stunde zum Thema: „Positionierung der Bundesregierung zu kostenlosem öffentlichen Personennahverkehr“ im Bundestag statt. In einem Brief an die EU-Kommission am 11. Februar hatte die Bundesregierung informiert, dass man in der Überlegung, wie man mehr Autofahrer für den ÖPNV motivieren kann, auch die Möglichkeit eines kostenlosen Nahverkehrs einbezieht.
Ein kostenloser ÖPNV klingt sehr verlockend, ein Freifahrtsschein für alle. Bei genauerer Betrachtung muss man aber zu dem Schluss kommen, dass ein kostenloser Personennahverkehr wohl kaum finanzierbar ist. So wurde beispielsweise im brandenburgischen Templin das Projekt kostenloser ÖPNV nach fünf Jahren aufgrund der fehlenden Finanzierung eingestellt.
Zudem haben andere Versuche europaweit gezeigt, dass ein kostenloser ÖPNV auch durchaus zu negativen Begleiterscheinungen führen kann: So sind in der estnischen Hauptstadt Tallinn nach Einführung vermehrt Fußgänger und Radfahrer in die kostenlosen Busse gestiegen.
Es ist wichtig Maßnahmen zu finden, die den PKW Verkehr reduzieren, dabei aber den Personennahverkehr nicht schwächen. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise temporäre Vergünstigungen oder sogar Kostenfreiheit des ÖPNV bei hohen Feinstaubbelastungen. 
Die Bundesregierung hat dazu Modellstädte ausgewählt, in denen innovative Konzepte in Zusammenarbeit mit Bund und Land erarbeitet und getestet werden können.
Um mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr zu begeistern und vom Auto auf die Schiene oder in den Bus zu bringen, muss nach meiner Einstellung als erster Schritt das bestehende Angebot attraktiver gestaltet werden. Dazu gehört, dass die Verlässlichkeit und Pünktlichkeit stark gesteigert wird. So könnte auch ein Ausbau der Fahrtzeiten in den Nachtstunden und ein dringender Ausbau der Fahrtstrecken in den ländlichen Raum hinein den ÖPNV stärken und eine Verbesserung der Luft in ganz Deutschland bewirken.