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EVO baut revolutionäre Klärschlammverbrennungsanlag in Offenbach

© Bernd Georg

Am vergangenen Dienstag besuchte ich gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer des Verbands der kommunalen Unternehmen (VKU) Ingbert Liebing das Müllheizkraftwerk der Energieversorgung Offenbach AG (EVO) im Wald zwischen Heusenstamm und Offenbach. Herr Liebing war extra aus Berlin angereist, um sich mit mir einen Überblick der gegenwärtigen Arbeiten am Standort zu verschaffen.

So ist die Modernisierung des 1970 gebauten und ständig auf den neusten Stand gebrachten Müllheizkraftwerks der EVO aktuell in vollem Gange und soll noch in diesem Herbst abgeschlossen sein. Nachdem die EVO in den vergangenen Jahren eine neue Rauchgasreinigung und eine hocheffiziente Turbine installiert hatte, baut das Unternehmen nun eine Klärschlamm-Anlage. Künftig sollen im Kraftwerk 80.000 Tonnen Klärschlämme im Jahr angenommen und nach einem Trocknungsprozess verbrannt werden. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf rund 40 Millionen Euro.

Damit leistet die EVO einen sinnvollen Beitrag zum Umweltschutz, von dem die gesamte Region profitieren wird. Wurden bisher Klärschlämme als Dünger auf Feldern mit einer negativen Nitratbelastung der Böden ausgebracht oder deutschlandweit zur Mitverbrennung in Kohlekraftwerken transportiert, können zukünftig die Klärschlämme der Region auf kurzen Wegen in die Anlage nach Offenbach gefahren und mit modernster Technik bei der EVO verbrannt werden.  Damit nimmt die EVO eine Vorreiter-Rolle in Sachen regionale Verwertung von Klärschlämmen in ganz Deutschland ein.

Der EVO-Technikvorstand Günther Weiß führte uns über die bestehende Anlage, in die das neue Verfahren bei laufendem Betrieb integriert wird und erläuterte uns weitere Vorteile: Durch die Verbrennung wird es nach den Worten des EVO-Vorstands möglich sein, die heimischen Trinkwasserressourcen zu schonen. „Zugleich schaffen wir die Voraussetzungen dafür, in Zukunft den im Klärschlamm enthaltenen, wertvollen Pflanzennährstoff Phosphor zu verwerten“, führte der Technikvorstand weiter aus. Die Anlage zur Verwertung der Klärschlämme zähle zu den ersten ihrer Art in ganz Deutschland.

VKU-Hauptgeschäftsführer Liebing wertete daher das Bauvorhaben der EVO beim Rundgang über das Kraftwerksgelände als „hochinnovativ und zukunftsgerichtet – ein echtes Pilotprojekt“. Die Erfahrung zeige immer wieder, dass regional ausgerichtete Versorger wie die EVO oftmals gute Ideen sehr schnell umsetzen könnten. Liebing machte zudem deutlich, dass die Klärschlamm-Verwertung wegen des hohen Wasseranteils des Rohmaterials nicht der Energieerzeugung diene, sondern vor allem der zwingend notwendigen Entsorgung von anderweitig nicht nutzbaren Abfällen.

Ich danke auch auf diesem Weg allen Beteiligten noch einmal für den gelungenen Besuch des Müllheizkraftwerkes und der EVO für ihren Mut, das zukunftsweisende Modernisierungsprojekt in Offenbach angegangen zu sein.