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Fernbahntunnel Frankfurt

Letzte Woche war ich zu Gast bei der Deutschen Bahn, die zur Vorstellung der sogenannten Knotenstudie Frankfurt und der Startveranstaltung zur Machbarkeitsstudie des möglichen Fernbahntunnels unter dem Frankfurter Hauptbahnhof geladen hatte. Der Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister Enak Ferlemann und das Vorstandsmitglied der DB Netz AG Jens Bergmann gaben in Frankfurt den Startschuss zur Erarbeitung einer detaillierten und vertieften Machbarkeitsstudie für das Projekt. Unterstützt wird das Vorhaben vom Land Hessen, der Stadt Frankfurt am Main, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und dem Regionalverband FrankfurtRheinMain. Der Fernbahntunnel ist das zentrale Element eines Zukunftskonzepts für den Eisenbahnknoten Frankfurt, das der Bund in den aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 aufgenommen hatte. Langfristiges Ziel des Konzeptes ist es, die Engpässe im Zulauf auf den Hauptbahnhof Frankfurt als einem der bedeutendsten Eisenbahnknoten Deutschlands aufzulösen und die Bahnsteigkapazität zu erhöhen.

Das Projekt des Fernbahntunnels beinhaltet eine zweigleisige Tunnelkonstruktion, die aus östlicher bzw. westlicher Richtung auf den Frankfurter Hauptbahnhof zuläuft und dort mit vier unterirdischen Gleisen an einen neuen Tiefbahnhof anschließt. Vom diesem aus soll dann der Umstieg zum weiterhin bestehenden Kopfbahnhof möglich sein. Ähnlich wie in Zürich würde der bestehende Hauptbahnhof somit um einen Tiefbahnhof ergänzt werden. Dies hätte den Vorteil, dass Fernzüge zukünftig direkt den neuen Tiefbahnhof nutzen können, die bisherigen zeitintensiven Wenden im heutigen Kopfbahnhof aber entfallen würden. Die Fernverkehrszüge könnten dadurch rund sieben bis acht Minuten schneller durch den Frankfurter Knoten fahren. Zusätzlich würde auch der Nahverkehr von den frei werdenden Bahnsteigen und Gleisen im heutigen oberirdischen Bahnhof profitieren.

Wichtig anzumerken ist, dass das nun vorgestellte Konzept des Fernbahntunnels nicht mit den Plänen aus den Neunziger Jahren verwechselt werden darf. Damals gab es Überlegungen, den Frankfurter Hauptbahnhof ähnlich wie beim Stuttgarter Projekt komplett unter die Erde zu verlegen. Diese Idee wurde richtigerweise wieder verworfen. Mit dem nun angedachten Projekt soll dagegen der bestehende Kopfbahnhof um einen Tiefbahnhof mit vier Gleisen für den Fernverkehr ergänzt werden. 

In einem ersten Schritt soll nun die technische Machbarkeit des Vorhabens untersucht werden. Dabei geht es zunächst noch nicht um die eigentliche Planung des Projektes. Es wird vielmehr überprüft, ob eine Realisierung des Tunnels in unterschiedlichen Streckenführungen überhaupt möglich ist und mit welchen technischen Rahmenbedingungen und Baugrundverhältnissen zu rechnen ist. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen bis zum Ende des 1. Quartals 2021 vorliegen. Besonders gespannt bin ich auf die Streckenführung ab Frankfurt-Oberrad und wie Offenbach angebunden und durchquert werden soll. Gerade für die Bürgerinnern und Bürger in Stadt und Kreis Offenbach darf keine zusätzliche Lärmbelastung entstehen. Dafür und für eine intelligente Streckenführung werde ich mich im Verkehrsausschuss einsetzen.